
“Community is everything. Without a sangha or someone to share our ups and downs with, practice can get quite lonely and confusing. When we have a place to go to for support, understanding and acceptance, we grow more easily. ”
— Tim Feldman
HINTERGRUND
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Ashtanga Yoga ist ein traditioneller, dynamischer Yogastil aus Südindien, der von Sri K. Pattabhi Jois in Mysore gelehrt wurde. Die Praxis basiert auf einer festen Reihenfolge von Körperhaltungen (Asanas), die durch fließende Übergänge (Vinyasa) miteinander verbunden sind. Dabei entsteht ein meditativer Bewegungsfluss, der körperlich fordernd und geistig fokussierend zugleich ist.
Was Ashtanga besonders macht, ist die Kombination aus:
Atem (Ujjayi Pranayama): Ein hörbarer, ruhiger Atem, der Konzentration und Energiefluss unterstützt
Bewegung (Vinyasa): Jede Bewegung ist mit dem Atem synchronisiert
Blickrichtung (Drishti): Jeder Haltung ist ein bestimmter Fixpunkt zugeordnet, um den Geist zu fokussieren
Bandhas: Innere Energieverschlüsse, die Kraft aufbauen und Stabilität geben
Diese drei Hauptkomponenten – Atem, Bewegung und Blick – bilden zusammen das System der Tristana, das Körper, Geist und Atem in Einklang bringt. Die Praxis ist kraftvoll und reinigend, sie stärkt Ausdauer, Konzentration und innere Ruhe.
Ashtanga bedeutet wörtlich „acht Glieder“ – basierend auf dem achtgliedrigen Pfad des Yoga, wie ihn der indische Weise Patanjali in den Yoga Sutras beschreibt. Dieser Pfad beinhaltet ethische Prinzipien, Körperübungen, Atemkontrolle, Sinnesrückzug, Konzentration, Meditation und letztlich spirituelle Freiheit.
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Die Ashtanga-Praxis ist in sechs klar strukturierte Serien unterteilt. Jede Serie folgt einem festen Ablauf und wird systematisch erlernt. Der Einstieg erfolgt immer mit der Primary Series – und erst wenn diese sicher praktiziert wird, geht man zur nächsten über.
1. Primary Series – Yoga Chikitsa („Yoga-Therapie“)
Diese Serie reinigt und richtet den Körper neu aus. Sie kräftigt die Muskulatur, verbessert die Flexibilität und fördert die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Auch das Verdauungssystem und die innere Stabilität profitieren.
Sie ist die Grundlage für alle weiteren Serien – und auch nach vielen Jahren Praxis für fortgeschrittene Yogis immer noch relevant.2. Intermediate Series – Nadi Shodhana („Reinigung der Energiekanäle“)
Diese Serie wirkt stärker auf die energetische Ebene. Sie öffnet und klärt die sogenannten Nadis (feinstoffliche Energiekanäle im Körper), stärkt das Nervensystem und vertieft die innere Konzentration.
Körperlich fordert sie deutlich mehr Flexibilität in der Rückbeuge und im Schulterbereich.3.–6. Advanced Series – Sthira Bhaga („Kraft und Anmut“)
Diese fortgeschrittenen Serien sind sehr herausfordernd – sowohl körperlich als auch mental. Sie erfordern ein hohes Maß an Kraft, Kontrolle und Hingabe. Die Bewegungen werden noch fließender, die Praxis wird zu einer Art bewegter Meditation.
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Die Idee hinter den Serien ist Kontinuität und Achtsamkeit. Du wirst ermutigt, regelmäßig zu praktizieren, ohne Eile und ohne Leistungsdruck. Jeder Fortschritt entsteht durch Beständigkeit, nicht durch Schnelligkeit.
„Practice, and all is coming.“ – Sri K. Pattabhi Jois
Ashtanga Yoga ist mehr als körperliches Üben – es ist ein Weg der inneren Entwicklung. Im Zentrum steht nicht das schnelle Vorankommen, sondern die bewusste Wiederholung. Die Kraft dieser Praxis liegt in der Regelmäßigkeit, im Loslassen von Erwartungen und in der Bereitschaft, immer wieder mit frischem Blick auf die Matte zu treten.
In den Yoga Sūtras beschreibt Patañjali zwei zentrale Prinzipien, die diesen Weg stützen:
🔁 Abhyāsa – beständige, hingebungsvolle Praxis
„tatra sthitau yatno ’bhyāsaḥ“ (Yoga Sūtra I.13)
„Abhyāsa ist das Bemühen, in einem Zustand des Gleichgewichts zu verweilen.“Abhyāsa bedeutet, mit Geduld und Hingabe immer wieder zu üben – unabhängig von Tagesform oder äußeren Umständen. Nicht Perfektion ist das Ziel, sondern Präsenz und Beständigkeit. Selbst kleine Fortschritte über längere Zeit haben große Wirkung.
🕊️ Vairāgya – inneres Loslassen
„dṛṣṭānuśravika-viṣaya-vitṛṣṇasya vaśīkāra-saṁjñā vairāgyam“ (Yoga Sūtra I.15)
„Vairāgya ist die bewusste Loslösung von dem Verlangen nach dem, was wir sehen oder hören.“Vairāgya bedeutet, nicht an den Ergebnissen zu haften – weder an dem, was man kann, noch an dem, was man (noch) nicht kann. Es ist die Kunst, ohne Ehrgeiz zu praktizieren, aber mit voller Hingabe – ganz im Moment.
Wenn du diese beiden Prinzipien – Abhyāsa und Vairāgya – in deine Praxis einlädst, wird Ashtanga Yoga zu mehr als einer körperlichen Praxis: Es wird zu einer lebensbegleitenden spirituellen Praxis, die dich mit Klarheit, Selbstvertrauen und innerem Frieden erfüllt.
„Übe – ohne Eile, ohne Erwartung, mit offenem Herzen. Alles andere entfaltet sich von selbst.“
Gemeinsam atmen
Bei uns wird Ashtanga Yoga nicht nur geübt, sondern gelebt – miteinander. Unsere Sangha (sansk. Gemeinschaft), ist ein Raum für Verbindlichkeit, Achtsamkeit und ehrlichen Austausch. Auch wenn jede:r im eigenen Tempo auf der Matte steht, entsteht eine stille Verbundenheit, die trägt – besonders an den Tagen, an denen die Motivation allein schwerfällt. In der Energie eines Mysore-Raums spürt man: Du bist nicht allein. Du kommst für dich – und wirst gleichzeitig Teil von etwas Größerem. Genau hier beginnt die Praxis, tiefer zu wirken. Als Lehrende:r begleiten wir dich mit Respekt, Geduld und Klarheit – aber was dich langfristig stärkt, ist die Gemeinschaft, die dich sieht, ohne dich zu bewerten. Sangha bedeutet für uns: Echtheit, Präsenz und ein geteilter Weg – auf und neben der Matte.
Was hinter Ashtanga Yoga steckt.
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Body
Im Gegensatz zu vielen anderen Yogastilen folgt Ashtanga Yoga einem festgelegten Ablauf von Asanas (Körperhaltungen), die in einer bestimmten Reihenfolge und mit synchronem Atemfluss (Vinyasa) praktiziert werden.
Die Bandhas unterstützen die rigorose und körperlich herausfordernde Praxis.
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Mind
Im Ashtanga benutzen with in jeder Asana ihren spezifischen Drishti, der sich auf die Blickrichtung während der Asana-Praxis - und damit auf den inneren Fokus - bezieht.
Im Ashtanga Yoga gibt es neun verschiedene Drishti-Punkte, die den Fokus auf bestimmte Körperteile oder Punkte im Raum lenken und die Konzentration verbessern sollen.
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Breath
“Breathing with sound” - als drittes Element der Tristana-Methode praktizieren wir einen Ujjayi-ähnlichen Atem während der gesamten Asana-Praxis und vertiefen damit die eigene Konzentration.
Ein gleichmäßiger Atem - unabhängig von der Komplexität der Asana und was im Außen passiert - lässt unseren Geist zur Ruhe kommen.
4 Wochen am besten selbst ausprobieren
4 Wochen am besten selbst ausprobieren
Du kannst viel über Ashtanga lesen – aber wie es sich für dich anfühlt, erfährst du nur auf der Matte. Jeder Körper, jeder Atem, jede Erfahrung ist anders. Deshalb: Komm vorbei, schau, wie es dir geht, und spüre, ob diese Praxis dich anspricht.
Mit unserem Probemonat kannst du Ashtanga Yoga in Ruhe kennenlernen, erste Routinen entwickeln und herausfinden, ob es zu dir passt. Ohne Druck – mit persönlicher Begleitung.
→ Jetzt starten & einen Monat lang mit uns üben
FAQ
Ich habe noch nie Yoga gemacht – kann ich trotzdem mit Ashtanga anfangen?
Ja! Ashtanga wirkt zwar kraftvoll, ist aber gut für Anfänger:innen geeignet – besonders im Mysore-Stil, wo du Schritt für Schritt in die Praxis eingeführt wirst. Du brauchst keine Vorkenntnisse, nur Neugier und Offenheit. Alternativ bietet dir unser Ashtanga Intro eine weitere Möglichkeit in Ashtanga hereinzuschnuppern.
Was ist der Unterschied zwischen Mysore-Stil und geführter Klasse Intro/Labor/LED?
In unseren geführten Klasse (Ashtanga Intro oder Ashtanga Labor) leiten wir dich durch die erste bzw. weitere Serien im Workshopcharakter. Bei einer LED Class atmen und bewegen wir uns im traditionellen Rhythmus (“Count”) . Im Mysore-Stil übst du individuell in deinem eigenen Tempo, bekommst aber persönliche Hilfestellung – ideal zum Lernen, Vertiefen und nachhaltigen Aufbau deiner Praxis.
Wie oft sollte ich üben?
Traditionell wird Ashtanga Yoga sechs Tage pro Woche praktiziert – realistisch sind zwei bis drei Einheiten ein guter Einstieg, dabei ist Regelmäßigkeit wichtiger als Perfektion. Auch 1–2x pro Woche können viel bewirken, wenn du dranbleibst.
Brauche ich Kraft oder Flexibilität, um anzufangen?
Nein. Du brauchst keine besondere körperliche Voraussetzung – die Praxis entwickelt Kraft und Beweglichkeit nach und nach. Du beginnst dort, wo du heute stehst, und gehst deinen Weg in deinem Tempo.
Kann ich eine Probestunde machen?
Ja! Wir freuen uns über neue Gesichter. Melde dich einfach kurz vorher an, und komm ganz ohne Erwartungen. Du brauchst nichts „können“ – nur da sein. Darüber hinaus bieten wir einen ganzen Probemonat an, in dem du alle Formate probieren kannst.
Kann ich mit Verletzungen oder Beschwerden teilnehmen?
Sprich uns am besten vorab an. In vielen Fällen kann Ashtanga angepasst werden – aber es ist wichtig, mit Achtsamkeit und professioneller Begleitung zu üben. Sicherheit und Selbstfürsorge stehen bei uns an erster Stelle.